Community entwickeln entstand aus meiner Biografie:
Mein Start in den 70er Jahren als Gemeindereferent im katholischen Aufbruch:
Befreiende Pädagogik von Paulo Freire
Studium bei aufgeklärten TheologInnen
Aufbau von offenem Gemeindeleben
International orientierte Jugendarbeit
Offene Wohngemeinschaften
Selbstorganisierte Betriebe und Läden
Aufbruch im Theater: Internat. Festivals
Theater der Unterdrückten bei Augusto Boal 1982-2004
Trainings Gewaltfreier Aktion und Zukunftswerkstätten
Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Arbeitsgruppen AG SPAK
Aufbau grün-naher Bildungsarbeit aus der Friedensbewegung
Ost-West-Seminare im DDR-Untergrund & im Nachwende-Potsdam
Community Organizing in der BRD
Neuer Ansatz des www.Netzwerk-Gemeinsinn.org durch Wolfgang Goede mit Jim Capreiro und dem
Ansatz des Corporate Community Development in München
Fritz Letsch
Jg. 1954
Berufe:
Gemeindereferent und Theaterpädagoge, Gestalttherapeut und Community-Organizer, Sexualpädagoge, Supervisor, Zukunftswerkstatt-Moderator
Qualifikationen:
Theaterpädagogik vor allem mit dem Forumtheater von Augusto Boal undseine Anwendung in der Gemeinde,
Weiterentwicklungen zum Legislativen Theater und zu Rechtsreformen
Interessen:
Forschende Felder wie zu Gemeinschaftlichen Arbeits- Lebens- und Wohnprojekten, Transition Towns und Sexualwissenschaftlicher Kommunikation
Verbände:
www.socius.de Genossenschaft und örtliche Gruppen für gemeinnützige Organisationsentwicklung
in Berlin, Hamburg, Köln und München
AG SPAK Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Arbeitskreise und Sozialpolitische Gesellschaft
Zusammenschluß bayrischer Bildungsinitiativen mit Paulo-Freire-Gruppe
aktuelle Lehraufträge: Forumtheater, partizipative Methoden der Gruppenarbeit und Community Organizing
Hochschule München Angewandte Sozialwissenschaften
Ostbayrische Technische Hochschule Regensburg Angewandte Sozialwissenschaften
In Zusammenleben in Gruppen habe ich meine Befreiung und das Gefühl von Demokratie und Selbstorganisation gelernt. Das ging gar nicht so leicht:
In den 60er Jahren war die Schule noch mit Ausrichtung und Zwang aus dem 3. Reich und der Kaiserzeit ein Ort von Gewalt und Strafe: Als Schüler waren wir genau so gewaltsam untereinander. Nur in kleinen Freundeskreisen ging es anders zu, verschworen und oft verschwiegen.
Als Ministrantengruppe auf Freiwilligkeit und Motivation gebaut, wurden wir freundlich von Patres betreut, die mit uns auch Zeltlager und Fahrten organisierten, mit den Liedern zur Gitarre ein Rückgriff auf Wandervogel und Pfadfinder, vor der Gleichschaltung der Hitlerjugend, und als katholischer Widerstand damals im Untergrund.
Mit 16 lernte ich, wie man "Gruppenstunden" anleitet, wöchentliche treffen mit selbst gestalteten Themen, die von sehr aufgeschlossenen Leuten in den Diözesanstellen vorgeschlagen wurden, woraus dann auch bundesweit der Aufbruch in der Jugendsynode entstand, mit 18 lernte ich, andere zur Gruppenarbeit anzuleiten.
Gleichzeitig wuchsen wir - je nach Interesse - in Dekanats- und Diözesan-Strukturen hinein, arbeiteten in Gremien und begriffen die nächsten Strukturen. Das änderte dann auch meine Berufswahl vom Maschinenbau zur Gemeindepädagogik, und das Studium lieferte die wissenschaftlichen Hintergründe des Gemeinschaftslebens.
Mit den kirchlichen Rückschritten bröselte eine breite Bewegung wieder auseinander: In der katholischen Landjugend waren auch am Land die Innovationen in den 80er Jahren enorm: Agrar-Opposition wurde Biolandbau, Senegal-Hilfe zur Partnerschaft, Nicaragua zum politischen Lernfeld. Aus der Bildungsreferentin wurde eine grüne Landtagsabgeordnete, doch auch diese Partei verlor später ihre breite Bewegung.
Ich hatte nach einer berufsbegleitenden Schauspielausbildung bei Augusto Boal das Theater der Unterdrückten anzuwenden und zu vermitteln gelernt
Das Aufstellen von Konflikten und die gemeinschaftliche Lösung war bis in die 90er Jahre in einigen Jugendverbänden ein Standard der Gruppenleiterausbildung und ein fester Bestandteil des Programms zur politischen Bildung im Institut für Jugendarbeit des Bayr. Jugendrings.
In mehreren Fortbildungen mit Augusto Boal, damals wieder aus Rio de Janeiro kommend, arbeiteten wir an der Umsetzung der Methoden in die alltägliche politische Auseinandersetzung: Eine erste europäische Tagung zum Legislativen Theater brachte spannende erste Versuche dazu ins Münchner Rathaus.